Untertage
Die Grube Malapertus blickt auf eine spannende Geschichte unter Tage zurück.
Vor der Gewinnung von Kalk wurde zum Abbau von Eisenerz und Manganerz ein verzweigtes Netz aus Abbaustecken in den Kalkstein getrieben. Viele dieser Strecken sind durch den späteren Tagebau verschwunden.
Einen Teil der alten Manganstrecken ist bis heute erhalten worden und wurde unter Anderem zum Abtransport von Grund- und Regenwasser, der sog. Wasserlösung, und als Transportweg für den gewonnen Kalkstein genutzt.
Die Sohlen der Grube Malapertus
Vom originalen Maschinenschacht aus sind mehrere Ebenen, die Sohlen, zugänglich:
- Abraumsohle (-17m)
- Bruchsohle (-37m)
- Zwischensohle (-43m)
- Tiefbausohle (-57m)
- Abraumsohle (17m)
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Die Abraumsohle diente in erster Linie dem Abtransport von taubem Gestein und Lehm mithilfe von Förderwagen. Der sog. Abraum wurde an die Oberfläche bzw. über den Lahnstollen auf dem Gelände der jetzigen Werner-von-Siemens-Schule verkippt.
- Bruchsohle (37m)
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Auf der Bruchsohle wurde ab 1923 ein leistungsfähiger Kegelbrecher betrieben, der den im Tagebau gewonnenen Kalkstein untertage zerkleinerte. Die Kalksteinbrocken wurden zuerst mithilfe von Kettenbahnen und Dieselloks aus den Beiden Tagebauen „Hermannstein“ und „Niedergirmes“ herangefahren. Später wurden spezielle Wagen über einen Bremsberg an den Brecher gezogen. Zuletzt fuhr man den Brecher direkt per Radlader an. Der Kalkstein aus dem Hermannsteiner Tagebau wurde zu dieser Zeit bereits direkt im Tagebau kleingebrochen und über Förderbänder durch die untertägigen Strecken transportiert.
- Zwischensohle (43m)
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Auf der Zwischensohle, auch Sprengstoffsohle genannt, war ein gesicherter Bereich für die Sprengstofflagerung. Man erreicht von hier auch den Brecher für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Über die Zwischensohle erreicht man auch die, in den Kalk geschlagenen, Silos.
- 1. Tiefbausohle (57m)
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Auf der Tiefbausohle befinden sich die Stollen, welche die beiden Tagebaue verbinden und den Transport von Material zur ehemaligen Sophienhütte und dem Zementwerk ermöglichen. Die Tiefbausohle realisiert die Wasserlösung der Tagebaue in die Lahn.
- 2. & 3. Tiefbausohle
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Strecken und Stollen
Ein Stollen oderu auch Strecke ist ein waagerechter oder leicht ansteigender Gang, der in einen Berg oder ein anderes Gelände getrieben wird, um Zugang zu unterirdischen Anlagen, wie z.B. Abbaugebieten oder Schachtanlagen, zu ermöglichen.
In der Grube Malapertus haben wir vier Hauptstollen: Hermannsteiner Strecke, Hermannsteiner-Wasserlösung, Lahnstollen und Dillstollen.
- Hermannsteiner Strecke
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Die Hermannsteiner Strecke diente zum Abtransport des Kalkes aus dem Steinbruch in Hermannstein. Früher über eine Kettenbahn auf die Bruchsohle zum Brecher, später dann mit eine Bandstrecke über ein neues Überhauen auf die Tiefbausohle und von da aus direkt in das Werk in Wetzlar.
- Dillstollen
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Der Dillstollen wurde aufgefahren um den in den beiden Steinbrüchen gewonnen Kalk direkt in das Zement- und Hüttenwerk zu transportieren. Anfangs mit Loren auf einer zweigleisigen Grubenbahn, später über eine Bandanlage.
- Hermannsteiner Wasserlösung
- Parallel zu Hermannsteiner Strecke verläuft etwas tiefer die Hermannsteiner-Wasserlösung. Sie dient dazu das anfallende Wasser aus dem Hermannsteiner Steinbruch abzuführen und dann später über den Lahnstollen direkt in die Lahn abzuführen.
- Lahnstollen